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Wege aus der Roamingfalle

Viele Menschen in grenznahen Gebieten kennen das Problem, dass sich das Handy, oft auch unbemerkt, in ein Netz eines ausländischen Providers einwählt. Dies kann zu hohen Kosten führen. Wir zeigen Ihnen hier, was Sie tun können um dies zu verhindern.

Das Problem ist, dass die Funkwellen der Handynetze nicht an den Landesgrenzen plötzlich aufhören zu senden. Ein weiteres Problem ist, dass sich Deutschland mitten in Europa befindet und gleich neun Nachbarländer hat. Deswegen können Sie in grenznahen Gebieten besonders leicht in eine Kostenfalle gelangen. Dies passiert normalerweise dann, wenn das Signal des Funkmastes außerhalb der Landesgrenze stärker ist, als das des heimischen Anbieters. Dann verbindet sich das Handy automatisch mit dem stärkeren Netz.

EU-Roaming: Maximalgrenzen für Telefongespräche, Internetvolumen und SMS Kosten

Dies führt dazu, dass Sie stark erhöhte Rechnungen erhalten können, da sie sich im Auslandsnetz befinden, obwohl Sie sich immer noch auf deutschem Boden aufhalten. Sofern es sich bei dem Nachbarland um ein EU-Mitglied handelt, hält sich der Schock beim Erhalten der Rechnung in Grenzen, da hier maximal 23 Cent pro Minute für einen abgehenden Anruf und maximal 7 Cent für eine SMS anfallen dürfen. 1 Megabyte Datenvolumen darf höchstens 24 Cent kosten. Sobald sich Ihr Gerät im ausländischen Netz einwählt, zahlen Sie ebenfalls für ankommende Telefonate. Hier liegt der Preis bei maximal 6 Cent pro Minute.

Schweizer Grenzregion besonders teuer

Eine Ausnahme bildet hier die Schweiz, da sie nicht zur Europäischen Union gehört. Deswegen sind die oben genannten Gebühren hier generell nicht gültig. Hier entstehen wesentlich höhere Minutenpreise, bei intensiver Datennutzung kann so die monatliche Rechnung sehr schnell sehr hoch ausfallen.

Tipp: Manuelle Netzwahl nutzen

Um ein automatisches Einwählen Ihres Gerätes zu unterbinden, sollten Sie Ihr Gerät so einstellen, dass es sich nicht automatisch mit dem stärksten Netz verbindet, sondern Sie das Netz manuell auswählen können. Bei einem Android Smartphone können Sie diese Einstellung beispielsweise hier vornehmen:

Einstellungen > Mobilfunknetz > Mobilfunkanbieter/Netzbetreiber auswählen > automatische Auswahl abschalten und manuell das Netz auswählen.

android-einstellungen-fuer-mobilfunknetze

Wie Sie auf der oberen Abbildung erkennen können, kann hier auch das Daten-Roaming ausgestellt werden. Dies sollten Sie grundsätzlich tun, sobald Sie sich in Grenzgebieten aufhalten.

android-einstellungen-verfuegbare-netzwerke

android-manuelle-netzwauswahl

Hier müssen Sie dann das Netz selbst festlegen. Doch dies hilft Ihnen, nicht ungewollt ein ausländisches Providernetz zu nutzen und so Ihre Rechnung nicht in die Höhe zu treiben.

Ab dem 30. April 2016 treten neue EU-Vorschriften in Kraft, die die Höhe der Roaming-Gebühren begrenzen. Für Verbindungen im Ausland darf der eigene Anbieter dann nur noch höchstens fünf Cent mehr pro Minute zuzüglich Mehrwertsteuer kassieren. Eine SMS darf höchstens zwei Cent zusätzlich kosten. Bei einer Datennutzung ist der Roaming-Aufschlag dann auf fünf Cent pro Megabyte begrenzt.

Wir hoffen Ihnen mit diesem Tipp helfen zu können und Ihnen eine Alternative aufgezeigt zu haben, wie Sie aus dieser Roaming-Kostenfalle ausbrechen können.